Opel Vectra A 2000

Zum Modelljahr 1990 erschien der Vectra A 2000 und komplettierte die Vectra A Familie, die bereits zum Modelljahr 1989 den Ascona C ablöste.
Mit dem Vectra 2000 folgte Opel dem Kadett GSi und Omega 3000, und stellte ein Fahrzeug mit besonderem Aussehen, einzigartigen Motor und spezieller Bezeichnung vor. Der Vectra 2000 unterschied sich deutlich von den normalen Vectra Modellen, wurden doch spezielle Stoßstangen, Seitenverkleidungen und Spoiler ab Werk verbaut. Opel blieb sich seiner Linie treu und übertrug das Konzept der GSi Modelle auch in die Mittelklasse.
Auch der bekannte 2.0i 16V Motor namens C20XE war erstmal nur im Vectra 2000 zu bekommen und unterstrich als leistungsstärkster Motor die Spitzenstellung des Vectra 2000 im Vectra Modellprogramm.
Und mit dem Namen Vectra 2000 folgte man dem Omega 3000, welcher bereits seit einigen Jahren im Angebot war. Logischerweise hätte der spätere Astra F GSi dann auch Astra 1000 genannt werden müssen, aber das sparte man sich ja dann doch. In Großbritannien hingegen verkaufte man den Vectra 2000 dann als Vauxhall Cavalier GSi 2000...

Letztlich gelang es Opel, mit dem Vectra 2000 ein tatsächlich sehr stimmiges Auto auf die Räder zu stellen, welches deutlich dezenter verspoilert wurde, als Omega 3000 und Kadett GSi, und auch im Inneren deutlich eleganter ausgestattet war, als man es von Opel so kannte.
Lediglich der Motor konnte nicht ganz dem Anspruch folgen, den man mit dem Vectra 2000 hatte. Wobei das weniger an der Leistung lag, als vielmehr an der Lautstärke, mit der der 16V ebenjene Leistung produzierte. Hier wäre mehr Dämmung sicher besser gewesen.

Opel erkannte das Dilemma dann wohl auch und positionierte zum Modelljahr 1993 die Vectra Modellpalette neu. Der Vectra 2000 entfiel und wurde nicht mehr angeboten. Der Motor jedoch kam im wesentlich sportlicher gehaltenen Vectra GT 16V zum Einsatz und auch die Verspoilerung lebte weiter und wurde dann beim 204 PS starken Vectra Turbo verbaut.
Mit dem Vectra V6 kam dann zusätzlich eine Variante ins Angebot, die zwar äusserlich zivil gestaltet war, aber mit Motor und Ausstattung dem höheren Anspruch gerecht wurde.

Vectra A 2000 - spezifische Ausstattung^1-7,11,12

Innenausstattung^8,9,10
Nur eine Innenausstattung konnte man für den Vectra A 2000 bekommen. Weder Leder, noch abweichende Farbvarianten waren verfügbar.
Alle Vectra 2000 verfügten über die Innenausstattung Feinvelours in anthrazit. Serienmässig wurden Sportsitze vorn (für den Fahrer serienmässig höhenverstellbar) verbaut, welche auf Wunsch natürlich auch beheizbar waren.
Die Rückbank war serienmässig geteilt umklappbar und verfügte über eine Mittelarmlehne. Auch waren Kopfstützen für die Fondpassagiere serienmässig vorhanden.

Wirklich bemerkenswert waren jedoch die in die Türverkleidungen integrierten Holzdekorleisten. Hier zeigte Opel ganz klar, in welche Richtung man wollte.

Motor^11,12
Nur ein einziger Motor kam im Vectra A 2000 zum Einsatz. Der aus dem Kadett GSi 16V bekannte 2.0i 16V mit 110kw/150PS wurde hier zum zweiten Mal innerhalb der Opelpalette angeboten.
Die Fahrleistungen waren angemessen und passten gut zum Vectra 2000, allerdings störte vielfach die Lärmentwicklung beim Abrufen der Leistung.
Dies umso mehr, als dass der sportliche Anspruch, den man beim Kadett GSi 16V noch anführen konnte, und der hier sicher auch gut passte, beim Vectra 2000 eher nach hinten rückte und Opel ja selbst mit Wurzelholz und Velours in rauen Mengen eher einen gediegenen Komfort propagierte. Das war sicher auch die größte Diskrepanz, die dem Vectra 2000 vielfach im Weg stand.

Motordaten bereitgestellt von www.opel-infos.de

Technische Daten (MJ 1992)¹⁴

Technische Besonderheiten - Hinterachse¹³
Die schiere Preisdifferenz von 4000,- bis zu fast 7000,- DM zwischen den normalen Vectra Modellen und dem Vectra 2000 hatten nicht nur ihren Grund in der besseren Ausstattung und dem besonderen Motor, auch unterm Blech unterschied sich der Vectra 2000 deutlich vom normalen Vectra und war in großen Teilen hier so gar nicht identisch. Der Grund hierfür lag in der verwendeten Allradbodengruppe, welche für alle Vectra 2000 genutzt wurde. Hier spielte es auch keine Rolle, ob der 2000er mit oder ohne Allrad bestellt wurde.
Da der Vectra 4x4, und somit auch der Vectra 2000 4x4, auch über eine angetriebene Hinterachse verfügte, war die hintere Achsaufhängung vollkommen anders konstruiert. Opel griff nämlich nur ins Regal und verbaute die Hinterachse des heckgetriebenen Omega A (Bild rechts unten). Diese war natürlich wesentlich komplizierter, als die Verbundlenkerhinterachse des Vectra A mit Frontantrieb, die es in ähnlicher Form ja auch schon beim Ascona C gab.

Im Bild rechts sind gut die Unterschiede zwischen den beiden Varianten der Hinterachse zu erkennen. Logisch, dass auch die Bodengruppe entsprechend komplexer gestaltet sein muss.
Auch der Calibra wurde übrigens grundsätzlich mit der Allradbodengruppe ausgestattet. Egal, ob Front- oder Allradantrieb.

Technische Besonderheiten - LCD Instrument^3,4
Analog zu Kadett GSi und Omega 3000 bot Opel auch im Vectra 2000 einen LCD Instrument an. Jedoch fand dieses trotz eines moderaten Aufpreises von nur knapp 500,- DM wenig Verbreitung. Allerdings gab sich Opel auch wirklich große Mühe, dass niemand erfuhr, was es mit dem LCD Instrument auf sich hatte. Im Vectra 2000 Prospekt gab es keine einzige Ansicht dazu, und auch in der Preisliste wurde missverständlich geschrieben, dass der "Drehzahlmesser entfällt", wollte man das LCD Instrument ordern. Und auch die Verfügbarkeit ausschliesslich im Modelljahr 1991 war sicher eher suboptimal und stand einer weiteren Verbreitung im Wege.
Dabei passte der Digitaltacho tatsächlich gut in die Idee des Vectra 2000 und war im Grunde auch nicht wirklich neu, denn es wurde lediglich das LCD Instrument des Senator B bzw. Omega A (zweite Version mit integrierten CheckControl) angepasst und auf den Vectra 2000 adaptiert.

Opel scheint so grundsätzlich den Einsatz des LCD Instrument für jeden Vectra A mit 2.0i Motor in Betracht gezogen zu haben. Zumindest werden Programmspeichercodes für Fahrzeuge mit Motronic ML4.1 und Motronic M2.5 benannt.¹³. Schlussendlich war das LCD Instrument aber dann eben nur im Modelljahr 1991, und dann ausschliesslich für den Vectra 2000, erhältlich.

Eine wirklich umfangreiche Übersicht über alle Arten und Formen von Digitaltachos findet sich unter: www.joost.net.au

Opel Vectra A Turbo 4x4

Der Vectra Turbo 4x4 kam offiziell in Deutschland im Modelljahr 1994¹⁵ in das Vectra Programm, und blieb auch nur dieses eine Jahr im Angebot. Wurde aber bereits ab Modelljahr 1993 in anderen Ländern angeboten. Bereits zum Modelljahr 1995 verschwand der Turbo jedoch wieder ersatzlos aus den Preislisten und der geneigte Käufer hatte nur noch die Wahl zwischen Vectra V6 oder Calibra Turbo (oder V6).
Allerdings scheint eine Vielzahl von Fahrzeugen schon weitaus Früher in Deutschland verkauft worden zu sein, zumindest geben die Zahlen aus dem Vectra Turbo Register das so wieder.
Insgesamt scheinen sich die Verkaufszahlen des Vectra Turbo nicht so entwickelt haben, wie Opel sich das ggfs. so vorgestellt hat. So wird von lediglich 2252^Li1 produzierten Vectra Turbo gesprochen. Da kann man in Anbetracht der sonstigen Verkaufszahlen, die bei Opel so gezählt werden, ganz sicher von einer exklusiven Kleinserie sprechen. Vermutlich dürfte auch der logistische Aufwand hinter der Produktion des Vectra Turbo enorm gewesen sein, so dass man ein schnelles Ableben des Turbo bei Opel wohl nicht so dramatisch sah..

Innenausstattung^15-18
Opel bot für den Vectra A Turbo ab Werk die neue Innenausstattung "Boston" anthrazit an. Gegen einen Aufpreis von 2180.- DM konnte man allerdings auch eine Lederausstattung bestellen, welche dann auch über eine Sitzheizung verfügte.
Ab Modelljahr 1995 wurde das Polster "Boston" dann im Vectra Sport verbaut¹⁹, auch ein Modell, welches nur ein Modelljahr lang angeboten wurde, und dementsprechend rar ist.

Motor^17,18
Auch im Vectra Turbo wurde nur ein einziger Motor verbaut. Hier kam der aus dem Calibra Turbo bekannte C20LET Motor zum Einsatz, und dürfte (genauso wie der C20XE vorher) eher nicht in das Ambiente einer gediegenen Limousine gepasst haben.
Zumal der Preis immer noch deutlich über dem des Vectra V6 lag, ohne freilich die prestigeträchtigen 6 Zylinder zu besitzen, die sonst in dieser Preisklasse erwartet werden.
Zwar waren die Fahrleistungen beim Vectra V6 dann auch etwas schlechter als beim Vectra A Turbo. Auf Grund des Verzichts auf den Allradantrieb allerdings immer noch so beeindruckend, dass der Vectra V6 trotzdem für den leistungsorientierten Fahrer eine gute Alternative war.

Motordaten bereitgestellt von www.opel-infos.de

Technische Daten (MJ 1994)¹⁸

Viele weitere Infos zum Vectra Turbo finden sich auf den Homepages von Kai:
www.vectraturbo.de und www.vectra16v.com