Ascona C Trivia - Was sonst nirgends reinpasst...

Armaturenbrettfarben
Im Ascona kamen verschiedenfarbige Armaturenbretter zum Einsatz. Von anthrazit bis grün, von braun über blau bis rot war alles dabei. Was es jedoch nicht gab: ein schwarzes Armaturenbrett.
Auch wenn viele der Meinung sind, dass es das gegeben haben soll, es ist bis jetzt noch kein Nachweis darüber erbracht worden, dass es das schwarze Armaturenbrett gibt.
Wie bei so vielen Geschichten, die es im Opeluniversum gibt, ist den Verbreitern solcher "Legenden" der Rattenschwanz einer solchen Aussage nicht bewusst.
Gäbe es einen Ascona C mit dem schwarzen Armaturenbrett: Wie hätte der Besitzer im Falle eines Schadens dieses jemals ersetzen können?

  1. Im Ersatzteilprogramm? Kein Hinweis darauf.
  2. Zuordnungen von Innenausstattungen zu Innenfarben und Armaturenbrettfarben? Kein Hinweis darauf.

Natürlich ist Opel hier absolut nicht fehlerfrei. Aber in der gesamten Opelserviceliteratur kein Hinweis auf die Existenz eines solchen Armaturenbretts?
Es ist also müssig, hier regelmässig das Gegenteil zu behaupten.
Was aber natürlich sein kann: Man sieht das dunkelbraune Armaturenbrett, und denkt, es wäre schwarz. Gerade auf Fotos kann das auch mal täuschen. Aber leider... schwarze Armaturenbretter gibts nicht.

Bild rechts: Schon dunkel, aber eben nicht schwarz: das dunkelbraune Armaturenbrett in Verbindung mit Polster 325

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Rückbank 2-/4-Türer
Die Innenausstattungen zwischen 2- und 4-Türer unterscheiden sich natürlich allein schon auf Grund der Türen. Die Türverkleidungen sind anders geformt, und auch die Vordersitze unterscheiden sich allein durch das Vorhandensein, oder eben nicht Vorhandensein, der Klappfunktion. Vordersitze eines 2-Türers in den 4-Türer geht ja noch. Umgedreht ist das dann aber nur mit dem Verzicht auf Mitfahrer auf der Rückbank möglich. Oder die Mitfahrer für hinten verfügen über artistische Fähigkeiten...
Aber auch die Rückbank unterscheidet sich zwischen 2- und 4-Türer. Hier ist vor allem der untere Teil an die jeweilige Karosserie angepasst.

Beim 2-Türer ist das Rückbankunterteil nahezu als ein vollständiges Rechteck geformt. Das Unterteil füllt quasi den gesamten Raum zwischen den beiden Türenden links und rechts aus und bietet den Mitfahrern auf allen Seiten den vollen Sitzkomfort.

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Beim 4-Türer hingegen ist das Unterteil im Bereich der Türen abgeschrägt, um das Ein- und Aussteigen zu erleichtern.
Man erkennt bei der Luxus Ausstattung gut den Verlauf der äusseren Streifen auf dem Polster, welche beim 4-Türer leicht abgeschrägt scheinen und nicht über die gleiche Länge, wie beim 2-Türer, verfügen.

Auch wenn die Unterteile mechanisch in jede Ascona Stufenheckkarosserie passen, so dürfte der Einsatz der 2-Türer Unterteile im 4-Türer zumindest problematisch beim Ein- und Aussteigen sein.

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Schlüsselnummer.
Fehlt der Brief mit dem Eintrag, über welche Schlüsselnummer das Schloßsystem des Ascona verfügt, so hilft der Blick auf das Kofferraumschloss. Im ausgebauten Zustand ist die Nummer auf dem Schlossgehäuse zu erkennen.
Kleiner Tipp: Vorher mal gucken, welche Nummer da drauf steht, bevor die Schlüssel weg sind.

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Bedienung der elektrischen Fensterheber
Beim Ascona C sind die vorderen Schalter für die originalen Fensterheber immer auf der Mittelkonsole angebracht.
Allerdings unterscheidet sich die Positionierung der Schalter zwischen den C1 und den C2/C3 Varianten. Und logisch, wenn auch hinten elektrische Fensterheber verbaut sind, dann hat der Schalter vier Tasten...

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...hinten gibts jedoch logischerweise nur einen Schalter je Seite. Hier in der Tür angebracht.

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Und damit die Kinder nicht einfach mal so die Fenster hinten nach Belieben auf und zu machen, hat Opel eine Kindersicherung für die hinteren Fensterheber verbaut.
Natürlich da, wo die Kinder nicht rankommen: unterm Armaturenbrett, rechts neben der Lenksäule. (auf dem Bild fehlt leider der eigentliche Knopf)

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Sitzheizung
Möglicherweise noch seltender als die elektrischen Fensterheber: die Sitzheizung.
Tatsächlich wirklich selten geordet, dabei war zumindest die Schalterposition exklusiv am Armaturenbrett schon vorbereitet und markiert.

Und da es nur eine Stelle gab, an der der Schalter eingebaut werden konnte, der Ascona jedoch über zwei Vordersitze verfügt, musste ein spezieller Schalter zum Einsatz kommen. Hier auf dem Bild in der Schalterstellung "aus".

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Schalterstellung "1". Hier wird lediglich der Fahrersitz angeheizt. Bei Ascona C, welche die Sitzheizung nur auf der Fahrerseite hatten (Ja, sowas konnte man in den 80er auch bestellen...), war der Weg des Schalters somit schon zu Ende.

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War man großzügig, und hatte auch die Sitzheizung für den Beifahrer geordert, so musste man den Schalter in die nächste Schalterstellung bewegen. Jetzt war der Beifahrersitz beheizt, der Fahrersitz jedoch auch.
Hier musste man sich also einig sein, den Beifahrersitz allein zu beheizen ging nicht. Raue Zeiten damals.

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Schiebedachvarianten
Vier verschiedene Schiebedachvarianten hatte Opel in der Bauzeit des Ascona C im Programm.

Für den Ascona C1 gab es das Variodach in zwei verschiedenen Ausführungen. Neben der gezeigten Ausführung mit Glaseinsatz konnte man im Modelljahr 1982 auch eine Stahlausführung ordern. Im Grundsatz dürfte die genauso aufgebaut sein, wie die nun folgend gezeigte Ausführung in Glas.

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Obwohl das Variodach in Funktion und Aussehen den seinerzeit üblichen Nachrüstglasdächern ähnlich ist, gibt es durch den Einbau ab Werk doch große Unterschiede zu den Nachrüstdächern.
In der Innenansicht fällt schon die saubere Einarbeitung in den Dachhimmel auf. Geöffnet wird das Variodach mittels Drehrad an der Hinterseite.

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Mittels des Drehrades konnte das Variodach jedoch nur in die Position Aufstelldach gebracht werden. Ein Schieben des Daches nach hinten war nicht möglich.
Jedoch konnte man den Glaseinsatz des Variodachs komplett herausnehmen und in die dazugehörigen Taschen verstauen.
Dazu musste lediglich bei geschlossenen Dach mit Hilfe einer Münze o.Ä. in der Mitte des Drehrads das Glasteil entriegelt werden. Schon konnte man es herausnehmen.

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Eklatanter Unterschied zu den Nachrüstdächern: das Dach verfügt über einen ausgestanzten und geformten Bereich zur Aufnahme des Variodachs. Hier wurde nicht nachträglich ein Loch in das Dach geschnitten.

Das Variodach in der Stahlausführung wurde lediglich im Modelljahr 1982 angeboten. Die Glasausführung war hingegen von 1982 bis einschliesslich Modelljahr 1984 im Angebot.

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Ab Modelljahr 1983 war als Ersatz für das Variodach in der Stahlausführung ein Stahlschiebedach in Wagenfarbe erhältlich. Es unterschied sich grundsätzlich vom Variodach, sowohl in Funktion, wie auch in Ausführung.
Denn eine Aufstellfunktion gab es nicht mehr, und auch das Herausnehmen aus dem Dach war nicht mehr möglich.

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Das Stahlschiebedach, der Name verrät es schon, konnte nur aufgeschoben werden.
Der Hebel an der vorderen Seite des Dachs musste heruntergezogen werden, dann konnte man das Schiebedach in einer beliebigen Position offen arretieren.
Da das Schiebedach über keinen integrierten Windabweiser verfügte, konnte man im Opel Zubehör einen passenden Windabweiser zur Nachrüstung ordern.

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Zum Modelljahr 1985, und dem ersten Ascona C Facelift auf Ascona C2 wurden das Variodach und das Stahlschiebedach durch ein Glashubschiebedach ersetzt. Im Prinzip übernahm es alle Vorteile der beiden anderen Dächer und vereinte dies zu einem Dach.

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Um den Innenraum vor allzu großer Sonneneinstrahlung zu schützen, wurde ein Sichtschutz verbaut. Dieser war auf einer eigenen Schiene gelagert und konnte somit (fast) unabhängig vom Dach geöffnet oder geschlossen werden.

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Vom Stahlschiebedach wurde die Schiebedachfunktion übernommen. Diesmal musste das Dach jedoch via Handkurbel geöffnet werden.Der Sichtschutz öffnete sich, wenn nicht schon offen, mit dem Dach zusammen soweit, wie das Dach geöffnet wurde.
Gleichzeitig klappte an der Front des Daches ein kleiner Windabweiser auf, der die Geräusch- und Druckkulisse im Innenraum etwas mässigen sollte.

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Vom Variodach übernahm man nicht nur die Glasausführung, sondern auch die Aufstellfunktion. Dazu musste man die Handkurbel lediglich in die andere Richtung bewegen und schon kippte der hintere Teil des Daches nach oben.
Der Sichtschutz konnte in dieser Stellung auf Wunsch sogar komplett geschlossen bleiben.

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Irmscher vs. Vauxhall
Interessante Doppelung bei den Frontgrills.

Der Vauxhallgrill der ersten Baujahre und der Irmschergrill des Karosseriekit I ähneln sich auf frappierende Art und Weise.
Wenn man sich das Vauxhalllogo wegdenkt, dann sind das identische Grills. Selbst die vier Lamellen in der Mitte sind übereinstimmend.
Fragt sich nur, wer hat hier von wem abgeguckt? Oder wer hat hier zugeliefert?

Zur deutlicheren Differenzierung wollte man den Irmschergrill scheinbar noch mit einem Irmscher Logo versehen. Scheint aber nicht in die Serie übernommen worden zu sein.

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Der Plan, den Ascona C auch mit einem Digitaltacho anzubieten muss existiert haben.

Wie sonst liesse sich dieser Eintrag im Umrüstkatalog von Dezember 1987 (KTA-1412/2 Artikel-Nr. 91897 - Blatt 101) erklären?

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Noch ein Plan!
Auch der im Modelljahr 1987 beim Ascona GT verbaute "untere Heckspoiler" hinten sollte wohl bei jedem Ascona C ab Modelljahr 1987 verbaut werden. Zumindest liest sich das so aus der Technischen Neuheiten Information "Modelljahr 1987" vom September 1986 (KTA-1435 / Art.-Nr. 91642).
Auch Pressefotos mit einem "verpoilerten" Ascona GL machten bereits die Runde.

Allerdings scheint sich der Plan bereits bei Druck der Unterlagen zerschlagen zu haben, denn schlussendlich durfte nur der Ascona GT sich im neuen Look zeigen. Erst ab Modelljahr 1988 war dann auch der GLS-Exklusiv so ausgestattet.

Was trotzdem irgendwie nachträglich noch seinen Weg an den Ascona mit unteren Heckspoiler gefunden hatte, und nicht in den Unterlagen benannt wird: die Schwellerverkleidung. Diese wird in der Technischen Dokumentation nicht erwähnt, taucht aber dennoch am Ascona GT und auch auf den Pressefotos auf.
Da wird es sicher parallele Entwicklungen in der Produktplanung gegeben haben, die so in den Unterlagen nicht darstellbar waren.

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Schwarz vs. Bunt
Wenn man sich Ascona C aus verschiedene Modelljahren und Herstellerwerken anschaut, dann gibt es ein kleines Detail, welches meist erst auf den zweiten Blick auffällt, und für das es so eigentlich kaum eine logische Erklärung geben kann, warum hier ein Unterschied existiert.
Die Rede ist vom Luftleitblech. Dieses ist mal in Wagenfarbe lackiert, mal in schwarz gehalten. Warum, weshalb ist so genau nicht erklärbar, zumal sich die Werke in der jeweiligen Ausführung fast zeitnah ablösten und erst ab Modelljahr 1987 die Luftleitbleche einheitlich lackierten.

Nach jetzigen Kenntnisstand wurden die Luftleitblech so gestaltet:

Werk Rüsselsheim:

  1. Modelljahr 1982 bis 1984
    ab Fahrgestellnummer C1 bis E1 in schwarz
  2. ab Modelljahr 1985
    ab Fahrgestellnummer F1 in Wagenfarbe

Werk Antwerpen I:

  1. Modelljahr 1982 bis 1983
    Fahrgestellnummer C6 bis D6 in Wagenfarbe
  2. ab Modelljahr 1984 bis Modelljahr 1986
    ab Fahrgestellnummer E6 bis G6 in schwarz
  3. ab Modelljahr 1987
    ab Fahrgestellnummer H6 in Wagenfarbe

Werk Antwerpen II:

  1. ab Modelljahr 1982 bis 1985:
    ab Fahrgestellnummer C5 bis Fahrgestellnummer F5 in Wagenfarbe

Diese Feststellung trifft natürlich nur auf unfallfreie und/oder nicht neu lackierte Fahrzeuge zu. In mehr als 40 Jahren Ascona C kann natürlich viel passieren, so dass es auch Ausnahmen dieser Zuordnungen gibt, die Mehrzahl der Ascona C entspricht aber den vorgenannten Aussagen.

Bild unten links:
1984er Ascona in Polarweiß aus Antwerpen I mit schwarzen Luftleitblech und Adremaschild.

Bild unten mittig:
1986er Ascona aus dem Werk Rüsselsheim mit in Wagenfarbe Orientblau lackierten Luftleitblech. Auch das Adremaschild ist in Wagenfarbe.

Bild unten rechts:
Indiz für einen behobenen Unfallschaden. Das Adremaschild an diesem karminroten 1984er Ascona aus Rüsselsheim ist schwarz, allerdings ist das Luftleitblech in Wagenfarbe. Hier wurde offenbar lackiert.

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Der IDA Ascona
Bisweilen tauchen Ascona C auf, welche ein IDA Logo am Grill tragen. Hierbei handelt es sich um Ascona C, welche im Rahmen einer systemübergreifenden Kooperation ins damalige Jugoslawien kamen und dort unter dem Label "IDA Opel" verkauft wurden.

IDA soll ein Joint Venture zwischen der Kikinda Iron Foundry und General Motors gewesen sein. Hierbei wurden wohl Gussteile für GM produziert, die dann im Tausch mit vornehmlich Opel Fahrzeugen aus Jugoslawien exportiert wurden. Die so importierten Fahrzeuge wurden um einige Details erweitert und als IDA Opel in Jugoslawien verkauft.
Eine eigene Herstellung wird es so vermutlich auch nicht gegeben haben.

Allerdings dürfte die Ascona C Produktion schon ein Stück weit auf diese Kooperation ausgerichtet worden sein, verfügen die IDA Ascona doch schon über ein "YU" als Landeskennzeichnung für Jugoslawien auf dem Adremaschild.

Unterm Strich ist die Faktenlage zum IDA Ascona allerdings sehr dünn. Selbst im Standardwerk zur PKW Produktion in den Staaten des RGW "Personenkraftwagen sozialistischer Länder" von Dünnebier & Kittler wird die Produktion der IDA Opel nur mit zwei dürren Sätzen erwähnt, gleichwohl in diesem Buch sogar umfangreich auf die Produktion der TAS Volkswagen in Jugoslawien und ähnlicher Kooperationen eingegangen wird.
Ansonsten gibt es hier noch zwei dünne Quellen mit Infos:

  1. https://autorepublika.com/2018/09/21/zanimljivost-dana-da-li-se-opel-zaista-proizvodio-u-kikindi/
  2. https://en.wikipedia.org/wiki/IDA-Opel
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Adremaschildauswertung IDA Ascona Standard - Modelljahr 1983

W0L0JF110D5XXXXXX-89 1126 L
W0L - Hersteller Opel
0JF11 - Opel / J-Car Plattform Stufenheck, 2 - Türig
0 - Platzhalter
D - Modelljahr 1983
5 - Herstellerwerk Antwerpen II
XXXXXX - Produktionsnummer
89 - ???
1126 - ???
L - Linkslenker

3769247-21 0JF11 043
3 - Modelljahr 1983
769247 - Ordernummer
0JF11 - Opel/J-Car Plattform Stufenheck, 2-türig
79 - ???
043 - Polster "Saxony" rot

73 YU 81 F59 GX8 L16
73 - Außenfarbe A536 Hennarot
YU - Jugoslawien Ausführung
81 - Stufenheck 2-türig
F59 - Stabilisatorwelle Hinterachse
GX8 - Achsübersetzung 3.74
L16 - Motor 16SH

2 M21
2 - ???
M21 - 4-Gang Getriebe

IDA Ascona

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