J-Car Bodies - Ascona C Derivate weltweit

Der Opel Ascona C wurde von General Motors weltweit vermarktet. Allerdings nicht unter dem Namen Opel Ascona, sondern mit verschiedenen Markennamen. Allen gemein jedoch ist, daß diese ganze Modellfamilie unter der Bezeichnung "J-Car" lief. Gut zu erkennen ist bei den meisten 4 - Türern die charakteristische Wölbung an der hinteren Seitenscheibe.
Hier ein kleiner Überblick:

Australien - Holden Camira
Erstes Fahrzeug mit Frontantrieb bei Holden in Australien war der Holden Camira. Wie auch der Ascona C wurde der Camira 1982 der Weltöffentlichkeit präsentiert. Neben dem 4-türigen Stufenheck wurde 1983 noch eine Kombivariante vorgestellt, die sehr dem Vauxhall Cavalier Estate ähnelte.
1984 und 1987 erfolgten leichte Überarbeitungen der Holden Camira Familie. Die äußerliche Ähnlichkeit mit dem Ascona C verflog damit, der Fensterbogen der hinteren Tür blieb aber erhalten.

Ascona Sprint

Motoren:
4 Zyl. / 1598 cm³ / 64 kw - 86 PS / 125 Nm / Varajet 2 Vergaser
4 Zyl. / 1800 cm³ / 85 kw - 115 PS / Einspritzung
4 Zyl. / 1800 cm³ / 63 kw - 84 PS mit Katalysator / Einspritzung
4 Zyl. / 2000 cm³ / 85 kw - 115 PS mit Katalysator / 176 Nm / Einspritzung

Ascona Sprint

Brasilien - Chevrolet Monza
Auch der brasilianische Chevrolet Monza wurde 1982 vorgestellt. Während auch hier in den ersten Jahren die optische Differenz zum Ascona C eher gering war, änderte sich das nach den Facelifts in den Jahren 1988 und 1991.
Ein ganz besonderes Modell hatte Chevrolet Brasilien mit dem 3-türigen Monza Fliessheck im Angebot. Diese Karosserieform gab es ausschliesslich in Brasilien. Allerdings wohl nur von 1983 bis 1985. Eine 5-türige Fliessheckvariante scheint es in Brasilien nicht gegeben zu haben. Ansonsten war der 4-Türer im Angebot und kurze Zeit auch das Cabrio von Keinath.

Ascona Sprint

Neben den normalen Benzinmotoren gab es auch Motoren, die für den Betrieb mit reinem Alkohol ausgerüstet waren.
Motoren:
4 Zyl. / 1600 cm³ / 54 kw - 73 PS / 121 Nm / Vergaser
4 Zyl. / 1800 cm³ / 62 kw - 84 PS / 135 Nm / Vergaser
4 Zyl. / 1796 cm³ / 70 kw - 95 PS / 140 Nm / Vergaser
4 Zyl. / 1998 cm³ / 73 kw - 99 PS / 159 Nm / Einspritzung

Ascona Sprint

Japan - Isuzu Aska
Der Isuzu Aska wurde 1983 vorgestellt und löste den Isuzu Florian ab. Den Aska gab es ausschliesslich als 4-türige Stufenheckvariante.
Obwohl der Isuzu Aska jedoch optisch eher dem Opel Rekord entspricht, zeigt der Frontantrieb doch die technische Verwandtschaft mit dem Ascona C.

Motoren:
4-Zyl. / 1818 cm³ / 77 kw - 105 PS / 152 Nm / Vergaser
4 Zyl. / 1995 cm³ / 81 kw - 110 PS / 167 Nm / Vergaser
4 Zyl. / 1995 cm³ / 110 kw - 150 PS / 226 Nm / Einspritzung + Turbo
4 Zyl. / 1995 cm³ / 53 kw - 73 PS / 125 Nm / Diesel
4 Zyl. / 1995 cm³ / 65 kw - 89 PS / 186 Nm / Diesel + Turbo

Ascona Sprint

Südkorea - Daewoo Espero
Die wohl optisch am meisten entfernte Version des J-Car. Durch Beteiligung von General Motors am südkoreanischen Daewoowerk wurden einige GM - Lizenzen von Daewoo übernommen. So wurde der Opel Kadett E (bis Dato als Pontiac LeMans in Südkorea gefertigt) in verschiedenen Versionen als Daewoo Racer, Daewoo LeMans oder Daewoo Nexia gefertigt. Der Daewoo Espero basiert im speziellen auf dem Opel Ascona C, das Karosseriedesign entstand aber bei Bertone in Italien. Dieses Modell war ab 1993 auch in Deutschland zu kaufen.

Motoren:
4 Zyl. / 1800 cm³ / 66 kw - 90 PS
4 Zyl. / 2000 cm³ / 70 kw - 105 PS

Ascona Sprint

USA - Buick Skyhawk
Der Buick Skyhawk wurde 1982 präsentiert. Ihn gab es als 2- und 4-türiges Stufenheck, sowie als 5-türigen Kombi. Später folgte ein 3-türiges Kombicoupe, welches aber in der Außenansicht kaum an den Ascona C erinnerte.

Ascona Sprint

Motoren u.a.:
4 Zyl. / 1991 cm³ / 64 kw - 87 PS / 149 Nm
4 Zyl. / 1796 cm³ / 63 kw - 85 PS / 138 Nm
4 Zyl. / 1998 cm³ / 71 kw - 97 PS / 160 Nm
4 Zyl. / 1998 cm³ / 123 kw - 167 PS / 237 Nm / Turbolader

Ascona Sprint

USA - Cadillac Cimarron
Das Einsteigermodell von 1982 bis 1988 bei Cadillac. Der Cimarron war anfangs nur mit einem 4-Zylinder Motor (1991 cm³ / 64 kw - 87 PS / 149 Nm) erhältlich und es gab ihn nur in einer Ausstattungsversion. Dafür war die Ausstattung fast komplett, selbst eine Klimaanlage war an Bord. Allerdings, und das war für einen Cadillac seiner Zeit vollkommen untypisch: das Automatikgetriebe kostete Aufpreis! Später gab es dann noch einen V6 Motor mit 2837 cm³ / 93 kw - 127 PS / 217 Nm.

Das Bild zeigt das Sondermodell Cadillac Cimarron d’Oro. Dieser wurde in schwarz lackiert (später gab es auch weiße Ausführungen) und erhielt goldfarbende Applikationen. Inklusive war eine Lederausstattung.

Ascona Sprint

Gewöhnungsbedürftig bei den meisten J-Car Varianten: die Gestaltung des Armaturenbretts. Daran änderte m.M.n. auch der Einbau digitaler Instrumente nichts.

Ascona Sprint

USA - Chevrolet Cavalier
Das Volumenmodell der J-Car Bodies in Amerika. Der Chevrolet Cavalier wurde bereits im Mai 1981 der Weltöffentlichkeit vorgestellt und blieb bis 1994 im Angebot, musste aber mehrere Überarbeitungen über sich ergehen lassen, die auch hier die Ursprungsoptik stark veränderten.
Der Cavalier war in diversen Karosserievarianten erhältlich. Ob Cabrio, Kombi, Coupe oder Limousine, hier wurde jeder Käufer glücklich.
Neben einer Vielzahl von Karosserievarianten und Motorausführungen gab es zudem noch reichlich Modellpflegen, so dass man zum Chevrolet Cavalier eine eigene Homepage bräuchte, um alle Infos zu haben...

Motoren (eine kleine Azuswahl):
4 Zyl. / 1991 cm³ / 64 kw - 87 PS / 149 Nm
4 Zyl. / 1991 cm³ / 67kw - 91 PS / 146 Nm
V6 Zyl. / 2835 cm³ / 97 kw - 132 PS / 224 Nm
4 Zyl. / 2190 cm³ / 82 kw - 112 PS / 177 Nm
V6 Zyl. / 3135 cm³ / 104 kw - 142 PS / 251 Nm

Ascona Sprint

USA - Oldsmobile Firenza
Eine weiteres Modell der amerikanischen J-Car Ausführungen war der Firenza von Oldsmobile. Letztlich aber auch nur eine weitere Variante von Chevrolet Cavalier oder Buick Skyhawk, die sich lediglich in Nuancen von den anderen Modellen unterschied.
Den Firenza gab es als 4- und (später) 2-türige Stufenhecklimousine, dazu kamen ein 5-türiger Kombi und ein 3-türiges Kombicoupe.

Auch die Motoren wurden in den anderen amerikanischen J-Cars verwendet, u.a.:
4 Zyl. / 1998 cm³ / 71 kw - 97 PS / 160 Nm
V6 Zyl. / 2835 cm³ / 97 kw - 132 PS / 224 Nm

Ascona Sprint

USA - Pontiac J2000 / 2000 / Sunbird
Auch Pontiac durfte dem J-Car Body einen eigenen Anstrich verpassen - und tat das auch. Neben den bekannten Varianten gab es hier aber auch ein Cabrio, dieses wurde ja nicht von allen GM Marken auf Basis des J-Car angeboten. Auch wurde der zum Schluss Sunbird genannte Pontiac relativ lang gebaut. Bis 1994 war er noch im Angebot.
Aber es waren auch beim Pontiac nur kleine Änderungen, die einen Unterschied zu den anderen Varianten der Konzernschwestern ausmachten. Allerdings fanden einige Sunbirds den Weg nach Europa. Hier waren es aber vorrangig Coupes und Cabrios, die gekauft wurden.

Motoren u.a.:
4 Zyl. / 1796 cm³ / 63 kw - 85 PS / 138 Nm
4 Zyl. / 1998 cm³ / 71 kw - 97 PS / 160 Nm

Ascona Sprint

Man könnte über die J-Car Familie sicher noch viel mehr schreiben, allerdings würde eine Auflistung aller Untervarianten, Motoren und Ausstattungslinien hier den Platz sprengen.
Bemerkenswert ist sicherlich, dass die J-Car Plattform die erste und (scheinbar) einzige Modellplattform von General Motors war, die von den fünf GM Marken Buick, Cadillac, Chevrolet, Oldsmobile und Pontiac zeitgleich genutzt wurde.
Letztes Modell, welches auf der J-Car Plattform entwickelt und gebaut wurde, war der Pontiac Sunfire. Hier endete die Produktion erst im Jahr 2005, allerdings war hier vom Design des ursprünglichen Technikgebers nichts mehr zu sehen...
Über 10 Millionen J-Car Plattformen wurden von 1981 bis 1997 verkauft. Damit dürfte die Entwicklung dieser Plattform, welche unter den Eindrücken der Ölkrisen in den 1970er Jahren entstand, wohl durchaus als Erfolg gelten.

Verschiedene Prospekte der General Motors J-Car Varianten finden sich auch hier: Prospekte - International

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