Ascona C - unterschiedliche Vorderachsvarianten

Beim Ascona C gibt es auch unter der Karosserie gewisse Unterschiede. Am interessantesten dürfte in diesem Zusammenhang der Längsträger der Vorderachse sein. Dieser ist hauptsächlich für die Befestigung der Dreieckslenker zuständig, wird in stärkeren Versionen aber auch zur Stabilisierung der Vorderachse und Karosserie gebraucht.
Unterschieden wird zwischen einer kurzen und einer langen Version des Längsträgers.

Der kurze Längsträger kommt bei allen Ascona Modellen mit einer Motorleistung von nicht mehr als 74kw oder 100PS zum Einsatz. Ab 74kw oder 100PS wurde der lange Längsträger verbaut.
Reguläre Ausnahmen hiervon bilden die SR, Sport, GT und GT/Sport Versionen. Bei diesen wurde meist auch in Ausführungen unter 74kw/100PS die lange Version verbaut. Daneben kann es auch bei Standard- und Sondermodellen zu einer Ausrüstung mit langen Längsträgern gekommen sein, auch wenn die Fahrzeuge deutlich unter 100PS haben.
So wurden bei Ascona C Modellen, die über den 16N Euronorm Motor verfügten, immer eine Karosserie mit der großen Vorderachse genutzt, da sonst der ungeregelte Katalysator nicht gepasst hätte.

Der offensichtliche Unterschied zwischen beiden Längsträgertypen ist der Unterschied in der Länge und Befestigung.
Während die kurzen Version unterhalb des Fahrgastraums mit 3 Schrauben befestigt wird und dann nach der Dreieckslenkerbefestigung endet, wird die lange Version zusätzlich am vorderen unteren Querträger, unter dem Kühler nochmals mit 2 Schrauben befestigt. Diese Schrauben sind ,ihrer Aufgabe entsprechend, sehr stark angezogen, der Ausbau und Wechsel dementsprechend schwer.

Ascona C Vorderachse

Unterschiedliche Kühlerquerträger
Wie man sieht, enden die langen Träger unter dem Bereich des Kühlers. Problematisch an dieser Sache ist der Motorausbau. Bei Verwendung einer Hebebühne hat man nicht die Möglichkeit, den Motor nach unten auszubauen, das steigert den Aufwand des Motorwechsels etwas. Man braucht einen Motorkran oder viel Muskelkraft.
Alternativ könnte man die Längsträger abschrauben, das bedeutet aber auch einen hohen Aufwand, da die "bombenfest" sind, zudem sind dort Sicherheitsschrauben verbaut, die man normalerweise nach dem Ausschrauben gegen neue Schrauben ersetzen muss. Außerdem muss eine Sicherungspaste verwendet werden.

Ansicht des Querträgers vorn, der zur Befestigung des langen Längsträgers dient. Im Vergleich zur kurzen Version ist der Querträger etwas breiter und mit Löcher / Gewinden für den Längsträger ausgerüstet. Dieser wird mit 2 Schrauben dann befestigt.

Ascona C Vorderachse

Bild unten links: Ansicht des Querträgers bei einem Ascona C mit kurzen Längsträgern. Schmale Ausführung, die Löcher für die Trägeraufnahme fehlen.

Bild unten mitte/rechts: Ansicht der beiden Längsträgervarianten im Vergleich.
Deutlich sind die Unterschiede in Länge und Ausführung zu erkennen. Es ist klar zu erkennen, dass beide Teile nicht miteinander kompatibel sind.

Ascona C Vorderachse
Ascona C Vorderachse

Ansichten des kurzen Längsträgers. Auf Grund der 3-Schrauben Befestigung im hinteren Bereich wurde auf eine weitere Verschraubung im vorderen Teil verzichtet.

Ascona C Vorderachse

Immer wieder beliebt ist die Diskussion, langer Träger ja oder nein???
Zunächst muss man festhalten, dass der Opel Kadett E in jeder Version ab Werk nur kurze Träger hat. Wenn man bedenkt, dass der E-Kadett in der stärksten Version 156 PS hatte, könnte man meinen, der kurze Träger reicht. Aber: Wer schon einmal einen Kadett hatte, wird wissen, wie "weich" der sein kann. Das merkt man an den Klappergeräuschen und unterschiedlichen Spaltmaßen. Außerdem ist beim Kadett E die Frontscheibe als verstärkendes Karosserieelement ausgelegt und somit mit der Karosserie des Kadett E verklebt. Beim Opel Ascona C ist das nicht der Fall.
Bei stärkeren Motoren dürfte damit die Frage von vornherein zu Gunsten der langen Träger ausfallen.

Umbau auf lange Träger
Aber was tun, um einen kurzen Träger auf einen langen Träger umzubauen?
Im Prinzip ganz einfach: Den passenden Querträger kaufen und einbauen. Dann nimmt man das Auto auf die Hebebühne und passt den langen Träger an den Kurzen an. Wenn dies geschehen ist, wird der vordere Teil des langen Trägers am Querträgers verschraubt und der hintere Teil an den kurzen Träger mit einem Schweißgerät angepunktet.
Dann wird der komplette Träger ausgebaut. Die Schweißpunkte sollten dann von einem Schweißer ordentlich verschweißt werden. Der Schweißer muss aber darauf achten, dass nicht zuviel Wärme in den Träger eingebracht wird, da der sich sonst verziehen könnte. Und dann passt das nicht mehr.

Ein einfaches Umschrauben der langen Längsträger vorn funktioniert nicht, da sich die Verschraubungspunkte der langen und kurzen Träger von einander unterscheiden. Dies würde dann nur mit massiven Karosserieumbauten funktionieren, ist also mit mehr Aufwand verbunden.

Einbau F28 Getriebe
Wer ein F28 6-Gang Getriebe aus einem Vectra- / Calibra Turbo verbauen möchte, könnte das Problem haben, daß das Getriebe am linken, langen Längsträger (in Fahrtrichtung gesehen) anstößt und damit nicht verbaut werden kann.
In diesem Fall kann man die Stelle des Anstoß markieren und dann mit einem Winkelschleifer ausschneiden. Dabei reicht es in der Regel aus, wenn man nur den oberen Teil des Längsträgers ausschneidet, so daß man ein ca. 90° gewinkeltes Stück hat.
Wenn man das dann falsch herum einschweißt, hat man die nötige Stabilität und den Platz für das F28.

Ascona C Vorderachse

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